Zum ersten Mal kam ich durch dieses ehemaligen Handwerkerhäuschen mit dem Denkmalschutz in Berührung. Damals suchte ich, von Berlin kommend, eine neue Bleibe in Bayern.

Sofort habe ich mich in die Lage im Ortsteil Gries verliebt: Zwischen der Zufahrt-Sackstrasse und dem Fluß der Prien eingekeilt, liegt das „halbe Häuserl“ direkt am Dorfplatz gelegen, dessen Mitte eine alte, sitzbank-umstandene Linde schmückt. Idyllischer kann man sich die Situation nicht vorstellen, gerade recht für eine junge Familie mit Kleinkindern. Schon nach dem ersten Besuch war laut Bauchgefühl das Haus gekauft, ganz zum Trotz des jämmerlichen Gesamtzustands, den gleich 30 Hauskaufinteressenten kopfschüttelnd ablehnend empfanden, wie die Verkäuferin uns berichtete.

Die Sanierung kostete dann letztlich nochmal die Hälfte des Erwerbs, was sich Dank der tüchtigen und gründlich arbeiteten Handwerkerschaft bestens gelohnt hat. Der Dornröschenschlaf eines arg in Mitleidenschaft gezogenen Hauses war nach einem Jahr Sanierungsarbeit beendet und verlieh mir und meiner Familie viel Zuspruch, Anerkennung und Lob und schuf mir als Architekten einen neue beruflichen Erwerbszweig. Fortan kaufte und sanierte ich Denkmalschutzgebäude rund um den Chiemsee mit viel Leidenschaft und noch mehr Mut, wann immer sich eine gute Gelegenheit bot.

Rückblickend bin ich selbst verwundert, was für Entbehrungen, was für einen enormen Zeiteinsatz ich bereit war zu leisten, um Träume wahr werden zu lassen, meist leider zu Lasten der Familie, die sich dennoch mitreißen ließ vom spannenden Entstehungsprozess. Es überwog die Freude am kreativen Gestaltungsprozess vom Entwurf, der Baugenehmigung, der Ausschreibung, weiter über die täglich stattfindende Bauleitung, den folgenden Leistungsabnahmen bis hin zur Mängelbeseitigung und schließlich zur finalen Bezugsfähigkeit.

Insgesamt kamen 7 Denkmalschutzobjekte zusammen von stetig wachsendem Bauvolumen und auch mit unterschiedlichstem Risikopotential.

Diese Objekte möchte ich nachfolgend vorstellen.